In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie Farben am besten kombinieren und welche Fauxpas Sie besser vermeiden sollten.

Zunächst einmal gilt beim Fashionstyling wie auch bei der Einrichtung der Wohnung, dass es Grundtöne gibt. Diese liegen in der Garderobe in der Regel bei Schwarz und Weiß oder - je nach aktuellem Trend - in einem Grauton dazwischen. Schwarz und Weiß sind keine Farben im klassischen Sinne, sondern Helligkeitswerte. Und genau deswegen eigenen sie sich so gut als Basistöne, um mit anderen Farben kombiniert zu werden.

Diese Neutralität und Flexibilität überträgt sich auch auf Farbtöne, die sehr dicht bei Weiß und Schwarz liegen; das kann ein marineblaues Sakko sein, eine sandfarbene Bluse oder ein beigefarbener Rock.

Auch stark entsättigte Farben lassen sich gut als Basisfarben einsetzen, hierzu zählen etwa milde Brauntöne oder ein dunkles Oliv.

Nutzen Sie diese Farben als Grundtöne und Basis für Ihre Garderobe, so sind Sie bereits gut aufgestellt und können farbliche Akzente nutzen. Hier dürfen Sie auch frecher sein und können je nach Typ Erdtöne oder knallige Looks auftragen.

Als Grundregel gilt hier, dass Sie zwei bis drei Basisfarben mit ein bis drei Farbtönen zum Akzentuieren einsetzen sollten. Welche Farben passen hier zusammen? Dies basiert auf der klassischen Farblehre und dem Farbkreis.

Farbkreis oder Farbrad bezeichnen eine gleichmäßige Anordnung aller drei Grundfarben (Gelb, Rot und Blau) und aller dazwischenliegenden Töne, welche durch die Mischung der Farben entstehen. Entsprechend lassen sich auf dem Farbkreis auch Komplementärkontraste ablesen. Komplementärfarben liegen auf dem Kreis einander gegenüber und bilden einen scharfen, oft grellen Kontrast. Je satter die Farben sind, desto beißender ist der entstehende Kontrast.

Im Kleinen kann dies gut funktionieren, denken Sie etwa an ein schwarzes T-Shirt, auf denen die Lettern in Violett und Gelb leuchten - ein echter Hingucker. Im Großen allerdings entsteht ein beißender Kontrast durch die komplementäre Wirkung der Farben. Ziehen Sie etwa einen knallroten Rock an und kombinieren ihn mit einer leuchtend grünen Bluse, so wird der scharfe Farbkontrast als unangenehm wahrgenommen.

Auch Farben mit zu niedrigem Kontrast zwischeneinander können in Kombination seltsam beißend wirken, wie etwa das klassische Spruchwort "Grün und Blau trägt die Sau" als Eselsbrücke verrät. Zwar mögen Sie genau der Typ für ein warmes Rot und ein sonniges Orange sein, in Kombination beißen diese Farben sich aber, weil sie zu dicht am Farbkreis zusammenliegen.

Wollen Sie mit Ihrer Bekleidung Akzentfarben kombinieren, so sollten Sie auf den richtigen Abstand auf dem Farbrad achten, um ein harmonisches Bild abzugeben.

Grundsätzlich gilt, dass Sie mit den starken Primärfarben ein kraftvolles und auffälliges Bild abgeben. Ein sattes Rot macht Sie in jedem Raum zum Mittelpunkt und mit einem sonnig gelben Kleid können Sie sich aller Blicke sicher sein. Sekundärfarben wie Grün oder Violett sind in ihrer Wirkung etwas abgeschwächt und erhalten ihre Leuchtkraft vor allem durch die Kombination mit einer starken Basisfarbe.

Die Farblehre ist nicht der einzige entscheidende Faktor, wenn Sie sich nach Farben kleiden möchten.

Es gibt mindestens genauso viele Gründe, Farbregeln zu befolgen wie sie zu brechen. Die Frage, welche Farben zusammenpassen ist genauso wichtig wie die Frage, welche Farben zu Ihnen passen? Beide Fragen müssen Sie immer in Kombination stellen. Schließlich sollten Sie die richtigen Töne finden, um Ihren Typ zu betonen und die von Ihnen gewünschte Wirkung zu erzielen.

Auch anscheinend neutrale Basisfarben wie Schwarz und Weiß sind nicht für jeden Typen gleich gut geeignet. Probieren Sie also ein bisschen aus und spielen Sie mit Grund- und Akzenttönen bis Sie "Ihre Farben" gefunden haben.